Drohnen verbreiten sich derzeit rasant und lassen branchenübergreifend ein breites Anwendungsspektrum erkennen. Die große Frage hierbei ist, welche Relevanz haben Drohnen künftig für private Sicherheitsunternehmen in Deutschland? Ein wissenschaftlich-fundierter Fachbeitrag von unserer Prokuristin ANJA TYROLLER, erstmals veröffentlich in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins DSD „DER SICHERHEITSDIENST“ 2/2021.
Obgleich in der privaten Sicherheitswirtschaft das eingesetzte Personal noch immer einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren ist, schreitet auch hier die Technisierung unaufhaltsam voran. So gehören Zutrittssysteme, Videoüberwachung, Einbruch- und Brandmeldeanlagen längst zum Sicherheitstechnik-Standard. Eine spezielle Technologie, die derzeit branchenübergreifend eine rasante Entwicklung erfährt und das Potenzial hat, die Sicherheitstechnik-Palette in Zukunft zu erweitern, sind Drohnen.
Drohnen sind im einfachsten Sinne als unbemannte Luftfahrzeuge zu verstehen, die entweder von Menschen ferngesteuert, teilautonom oder autonom computergesteuert werden.[1] Zu gewerblichen Zwecken eingesetzt werden sie von offiziellen Stellen wie Behörden als unbemannte Luftfahrtsysteme bezeichnet.[2]
Laut einer der aktuellsten und umfassendsten Analysen des deutschen Drohnenmarktes, einer Studie des Hamburger Instituts Drone Industry Insights, waren im Jahr 2020 mehr als 430.000 Drohnen in Deutschland im Umlauf – davon rund 45.000 gewerblich genutzt. Zu den Top-Anwendungsfeldern im gewerblichen Bereich zählen hierbei: Vermessung (79%), Inspektion (53%), Film und Foto (35%), Kartierung und Beobachtung (33%), Datenerhebung (15%) und Transport (5%). Begründet werden Drohneneinsätze zu Vermessungs-, Inspektions- und Kartierungszwecken damit, dass sie in diesen sehr personalintensiven und zum Teil gefährlichen Einsatzfeldern, bei der Auftragsdurchführung Zeit sparen sowie niedrige Margen, Produktivität und Qualität steigern.[3] Diese Beweggründe lassen sich unmittelbar auf die Einsatzfelder im Bewachungsgewerbe übertragen.
In den nächsten Jahren wird ein weiteres starkes Wachstum bei der gewerblichen Nutzung erwartet. So sollen bis zum Jahr 2025 bereits 132.000 kommerziell genutzte Drohnen in Deutschland im Einsatz sein.[4] Dieses Wachstum lässt sich begründen, indem Drohnen immer preisgünstiger zu erwerben und zunehmend leichter zu steuern sind sowie ein Nutzen für immer mehr kommerzielle Einsatzgebiete erkannt wird. Zudem gewinnen insbesondere Datenerhebung und -auswertung an Quantität und Qualität. Auch das Innovationspotenzial bei Kameras, Sensorik und Messtechnik gilt längst noch nicht als ausgeschöpft.
Prognostizierte Entwicklung des Drohnen-Marktes in Deutschland
Quelle: Verband Unbemannte Luftfahrt (2021), Analyse des deutschen Drohnenmarktes.
In diesem Jahrzehnt wird somit nicht nur die Anzahl eingesetzter Drohnen stark ansteigen, sondern vor allem auch die Zahl verschiedener Anwendungs- und Einsatzmöglichkeiten. Aufgrund der steigenden Bedeutung von Drohnen in der gewerblichen Nutzung, müssen sich Sicherheitsunternehmen mit Drohnen auseinandersetzten und prüfen, ob und bei welchen Sicherheitsaufgaben sich Drohneneinsätze positiv auf den Unternehmenserfolg auswirken.
Der vollständige Fachbeitrag sowie die wesentlichen Forschungsergebnisse sind zu finden auf Seite 35 bis 37:
Zum vollständigen DSD Fachbeitrag
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Anja Tyroller
Anja Tyroller ist Prokuristin der P3 Security GmbH und verantwortet dort das New Business Development sowie die Beratung und Implementierung drohnenbasierter Sicherheitslösungen.
Neben jahrelanger Praxiserfahrung in der privaten Sicherheitswirtschaft, hat sie Betriebswirtschaftslehre sowie Sicherheitsmanagement (Master M.A.) studiert und hierbei im Rahmen ihrer Master-Thesis den Stellenwert von Drohnen im deutschen Bewachungsgewerbe erforscht.